
Ich hatte mich wahnsinnig auf das neue Buch von Joachim Meyerhoff gefreut, weil ich sein Buch „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ total liebe, aber dieses Buch fand ich leider enttäuschend.
In der Ich Perspektive geschrieben, wie alle Bücher des Autors, lässt uns der Erzähler teilhaben an seinem Schlaganfall und der darauf folgenden Zeit im Krankenhaus. Immer wieder lässt er dabei Anekdoten und Erlebnisse aus seiner Vergangenheit einfließen.
Im Grunde bleibt Meyerhoff damit seiner Erzählweise treu, aber was mir in diesem Buch total fehlt, ist sein unverwechselbare Humor und die daraus entstehende Sicht auf die Welt und die Dinge.
Vielleicht war das bei diesem Thema Absicht, aber leider konnte mich das Buch dadurch nicht überzeugen. Auch wenn es, wie immer, gut geschrieben und leicht zu lesen ist.
Kurzbeschreibung:
Zeit ist Hirn.
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen? Nachdem der Erzähler Joachim Meyerhoff aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie einem Schüleraustausch in Laramie, Amerika, dem Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die »blonde Bombe«, für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen. Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war. Joachim Meyerhoff zieht alle literarischen Register und erzählt mit unvergleichlicher Tragikomik gegen die Unwägbarkeiten der Existenz an.