Ein interessantes Sachbuch: „Das Leben ist zu kurz für Mimimi“ von Constanze Kleis

Ich habe am Anfang etwas Probleme gehabt in das Buch hinein zu finden weil ich den Eindruck hatte, die Autorin wolle eigentlich nur sagen, dass man sich nicht so anstellen soll und dass alle möglichen Krankheiten eigentlich gar keine sind.

Aber im Laufe des Buches habe ich sie besser verstanden und kann ihr in vielen Bereichen sogar Recht geben. Sie sagt z.B., dass es vielen Menschen heute schwer fällt, auch mal emotionale Tiefs oder Belastungen auszuhalten, weil unsere Gesellschaft suggeriert, das einzige Ziel sei, wirklich glücklich zu sein. Negative Gefühle sind nicht gewünscht, für alles gibt es Coaches, Kurse usw.

Die Autorin macht deutlich, wie sich die Gesellschaft verändert hat und dass wir lieber „Mimimi“ machen und die Verantwortung für unser Leben lieber an andere abgeben möchten.

Ich kann und möchte der Autorin nicht in allem zustimmen, aber das Buch hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht.

Kurzbeschreibung: „Schluss mit der ewigen Selbstoptimierung!“, sagt Constanze Kleis und damit NEIN zum allgegenwärtigen Coaching-Overkill, der uns zu blutigen Lebens-Laien degradiert. Denn wir sollen nun praktisch nichts mehr allein können: Spazierengehen? Wird zum begleiteten Waldbaden. Aufräumen? Undenkbar ohne Marie Kondō! Egal ob Partnerwahl, Abnehmen oder Berufscoaching: für alles brauchen wir Hilfe von außen. Die Zeit ist daher reif für einen Gegenentwurf zur Coaching-Kultur. Die Autorin vertritt laut und unterhaltsam eine wichtige Botschaft in Zeiten der überhandnehmenden Übertherapierung der Gesellschaft: Vertraue auf dich selbst! Freue dich über über die Ecken und Kanten, sie sind es, die dich und das Leben erst spannend und rund machen!

2 Kommentare zu „Ein interessantes Sachbuch: „Das Leben ist zu kurz für Mimimi“ von Constanze Kleis

  1. Ich glaube auch, dass die Generationen, die jetzt aufwachsen, nicht mehr in der Lage sind Belastungen aushalten zu können. Frustrationstoleranz und emotionale Belastbarkeit ist etwas, was Kindern/Jugendlichen heute nicht mehr mitgegeben wird. Niemand kann mehr Langeweile aushalten, deswegen haben Smartphones so einen hohen Stellenwert, niemand kann mehr etwas ertragen, was er vielleicht nicht möchte, allem geht man aus dem Weg … und am schlimmsten ist, dass niemand mehr miteinander redet, weil es ja vielleicht unangenehm werden könnte.

    Ich sehe da in den nächsten Jahren eine Welle an emotionaler Kälte auf uns zukommen.

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