
Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, weil ich die Augsburger Puppenkiste als Kind sehr geliebt habe und auch heute noch fasziniert bin von Marionettentheater. Dementsprechend gespannt war ich auf die Geschichte der Augsburger Puppenkiste.
Das Buch ist sehr einfach geschrieben, ich hatte es in knapp 2 Stunden fertig gelesen. Und grundsätzlich finde ich die Geschichte, wie der Vater in seiner Tochter Hannelore die Begeisterung für das Puppentheater geweckt hat, interessant. Auch wie die Augsburger Puppenkiste nach dem Krieg entstanden ist.
Aber zwischendrin gibt es immer wieder Kapitel, die in der Gegenwart spielen und von der toten Hatü, einem Mädchen und lebendigen Marionetten handelt. Und diese Kapitel haben mich extrem gestört, weil ich sie die ganze Zeit als völlig überflüssig empfunden habe.
Im Endeffekt haben sie meine Lesefreude zu sehr behindert. Und auch wenn die Geschichte grundsätzlich interessant war, konnte sie mich nicht fesseln. Sie bleibt mir zu distanziert.
Kurzbeschreibung: Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem aber die Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte eines einmaligen Theaters und der Familie, die es gegründet und berühmt gemacht hat. Sie beginnt im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Stadttheaters, in der Gefangenschaft einen Puppenschnitzer kennenlernt und für die eigene Familie ein Marionettentheater baut. In der Bombennacht 1944 verbrennt es zu Schutt und Asche. »Herzfaden« erzählt von der Kraft der Fantasie in dunkler Zeit und von der Wiedergeburt dieses Theaters. Nach dem Krieg gibt Walters Tochter Hatü in der Augsburger Puppenkiste Waisenkindern wie dem Urmel und kleinen Helden wie Kalle Wirsch ein Gesicht. Generationen von Kindern sind mit ihren Marionetten aufgewachsen. Die Augsburger Puppenkiste gehört zur DNA dieses Landes, seit in der ersten TV-Serie im westdeutschen Fernsehen erstmals Jim Knopf auf den Bildschirmen erschien.
Als Kind habe ich sie auch geliebt und wir lehnen es bis heute ab uns Verfilmungen dieser alten Geschichten anzusehen.
Vielen Dank für deinen Bericht, mich hätte das Buch auch interessiert.
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Kennst du das ganz alte Buch Pole Poppenspäler von Theodor Storm? Eine wunderbare schlichte und sehr ergreifende Geschichte über eine Puppenspielerfamilie.
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Kenne ich nicht. Aber ich schau gleich mal nach, danke.
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