Sehr düster: „Kein Ort ist fern genug“ von Santiago Amigorena

Alle Rechte an diesem Bild liegen beim Autor dieses Buches.

Dies ist, wie schon der Klappentext suggeriert und wie es bei diesem Thema zu erwarten ist ein sehr ernstes und auch düsteres Buch. Dessen sollte man sich vor dem Lesen auf jeden Fall bewusst sein.

Man bekommt Einblicke in die Gefühle, die Gedanken und die Seele des Protagonisten. Er ist Jude und bereits nach dem 1. Weltkrieg nach Argentinien ausgewandert und bekommt nun aus der Ferne mit, was mit seiner jüdischen Familie während der Nazizeit passiert. Er versucht, allerdings eher halbherzig, sie auch zum Auswandern zu bewegen, was aber nicht gelingt.

Das hat zur Folge, dass er sich quasi an seinen Gefühlen zerreibt. Erleichterung, selbst in Sicherheit zu sein und gleichzeitig Schuld… kann ein Mensch das ertragen?

Ich fand das Buch zum größten Teil interessant zu lesen und kann die Gefühle des Protagonisten auch nachvollziehen, aber gleichzeitig fiel es mir auch schwer nachzuvollziehen, dass er seine direkte Familie quasi vernachlässigt.
Es ist auf jeden Fall eine Geschichte, die berührt und zum Nachdenken bringt, aber man muss es als Leser auch aushalten können.

Kurzbeschreibung:

Der internationale Bestseller über den Umgang mit Schuld und die unerschütterliche Kraft der Liebe

Santiago Amigorena erzählt die bewegende Geschichte seines Großvaters: In den Zwanzigern flüchtet Vicente Rosenberg aus Warschau nach Buenos Aires. Dort verliebt er sich in Rosita, gründet mit ihr eine Familie und betreibt ein Möbelgeschäft. Fernab von dem, was in Europa geschieht. Doch mit jedem neuen Brief seiner Mutter aus dem Warschauer Ghetto wachsen Schuld und Ohnmacht. Bis Vicente verstummt und ins innere Exil geht. Rosita aber kämpft weiter – um ihre Liebe, um ihre Familie, um eine Zukunft. Ein ergreifender Roman von großer Dringlichkeit, plastisch und virtuos erzählt.

2 Kommentare zu „Sehr düster: „Kein Ort ist fern genug“ von Santiago Amigorena

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