
Dieses Buch ist dünn und irgendwie unscheinbar. Auch das Cover ist sehr schlicht und auf den ersten Blick nicht gerade ansprechend.
Aber während des Lesens merkt man, dass dieses Cover einfach perfekt ist!
Von der Geschichte selbst war ich sehr beeindruckt. Die Autorin hat einen unheimlich Schreibstil und versteht es, in ihrer Sprache und Erzählweise Gefühle zu transportieren, ohne sie zu benennen.
Das ganze Buch ist ein kurzer Ausschnitt aus dem Leben des Obdachlosen Mathieu. Eines Tages bindet er seine Hündin Sam vor einer Bäckerei an. Und als er wieder rauskommt, ist sie weg.
Während der Suche nach ihr und immer wieder eingeschobenen Episoden aus Mathieus Vergangenheit, lernen wir ihn kennen. Und das ist wirklich interessant, Mathieu ist ein unglaublich toll ausgearbeiteter Charakter.
Für mich war dieses Buch definitiv eine große Überraschung. Ich hätte nie damit gerechnet, und es lag lange auf meinem SuB, aber ich finde es wirklich wundervoll!
Kurzbeschreibung: Eben erst hat Mathieu seine treue Begleiterin Sam vor dem Laden angebunden, und jetzt: keine Spur mehr von ihr. Ohne ihren weisen Blick, ihre Wärme fühlt Mathieu sich einsam und schutzlos, er muss sie wiederfinden. Und so streift er auf der Suche nach seinem Hund durch die winterliche Großstadt, folgt seinen Erinnerungen, den Schicksalsschlägen, die ihn hierher geführt haben: zu einem Leben auf der Straße. Er erinnert sich an seine Mutter, an deren manipulativer Liebe er beinah erstickte. An seinen Vater, der dem nichts entgegenzusetzen vermochte. An seine große Liebe Karine, an das Wunder, Vater zu werden. An den Glauben, dass alles gut werden wird – bis das Unvorstellbare geschah. Ein mitreißender Roman über Verlust und Verzweiflung, Liebe und Hoffnung. Sophie Bienvenu legt den Finger in die Wunden einer modernen Großstadt, die nicht nur Gewinner hervorbringt.
ISBN: 978-3-546-10017-5
Seitenzahl: 176
Verlag: Claassen
Preis: 20,00 Euro