Deutschland und seine bescheuerten Vorschriften

Mein Sohn ist 13 Jahre alt, hat Asperger und kommt mit anderen Menschen, besonders Gleichaltrigen, nicht gut klar.

Aber er liebt Tiere, besonders Katzen und möchte sich im Tierschutz engagieren. Er hat sogar etwas von seinem Geburtstagsgeld für das Tierheim im Nachbarort gespendet.

Er hat die Internetseite gelesen und kennt jetzt alle Katzen, die dort beschrieben werden, auswendig. Und er hat gelesen, dass dort „Katzenstreichler“ gesucht werden.

Und das wäre wirklich perfekt für ihn, denn er hat mit Tieren eine Engelsgeduld und würde das so gerne machen.

Und woran scheitert es? An verblödeten Vorschriften! Jugendliche Katzenstreichler müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Da fällt mir echt nichts zu ein! Wieso gibt es da bitte Vorschriften? Wieso lernt man die Jugendlichen nicht einfach mal kennen und entscheidet dann? Was soll dieser Blödsinn?

Er dürfte die Katzen besuchen kommen. Mit einer erwachsenen Begleitperson, die aber zwingend Mitglied im Tierschutzverein sein muss. Mindestbeitrag im Jahr 30 Euro. Das würde ich meinem Sohn zuliebe ja machen, aber ich kann ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht begleiten. Höchstens mal sein Vater, meine Freundin oder der Opa. Tja, aber die müssten dann auch Mitglied werden…

Mich ärgert das! Zum Tierschutz gehört auch, sich um die Tiere zu kümmern, ihnen Streicheleinheiten und Liebe zu geben. Und natürlich ist das für die paar Mitarbeiter im Tierheim kaum zu leisten. Aber da ist da ein Junge, dessen Herz voller Liebe ist und der stundenlang Zeit für die Tiere hätte, aber der darf nicht. Nur wenn ein Begleiter dafür zahlt.

Und dann wundert sich unsere Gesellschaft über die Jugendlichen, die sich für nichts engagieren…

11 Kommentare zu „Deutschland und seine bescheuerten Vorschriften

    1. Es geht ihm ja gerade darum, den Tieren im Tierheim zu helfen, die nicht genug Liebe bekommen. Darum wäre Nachbarschaft nicht das Richtige. Wenn es nur darum ginge, dass er gerne Katzen streicheln wollte, könnte er auch unseren Kater nehmen…

      Gefällt 2 Personen

  1. Vielleicht direkt an den Vorstand des Tierheims schreiben, am besten mit deinem Sohn zusammen? Bitten, dass sie ihn kennenzulernen?
    Oder vielleicht gibt es erwachsene Katzenstreichler, die bereit wären mit deinem Sohn gleichzeitig Katzen zu streicheln?
    Oder über die Eingliederungshilfe eine Katzenstreichelbegleitung organisieren?
    Mit besonderen Kindern muss man echt permanent kreativ sein…

    Gefällt 3 Personen

      1. Was mir in diesem Zusammenhang noch einfällt, bist du eigentlich bei rehakids.de?
        Was da an Wissen und Erfahrung zusammenkommt ist wirklich überwältigend und oft sehr hilfreich.
        Gruß Natalie

        Gefällt 1 Person

  2. Ich kann deinen Ärger sehr gut verstehen, vielleicht ist der Grund aber ganz simpel, dass es Probleme mit der Versicherung geben könnte, sollte deinem Sohn etwas passieren. Vielleicht kann er ja mit seinem Opa gehen, dann könnten die beiden etwas schönes zusammen erleben.
    Ich vergebe ja Impftermine und wir waren sehr lange an die unterschiedlichsten Vorgaben gebunden.

    Gefällt 2 Personen

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