
Dieses Buch war für mich sehr interessant zu lesen. Die Autorin ist Trauerrednerin und erzählt, wie sie zu diesem Beruf bekommen ist, wie sie selbst mit dem Thema Tod umgeht und von den Trauerreden, sie sie gehalten hat.
Mir hat der Schreibstil sehr gefallen. Das Buch ist einfach zu lesen, und es berührt. Man lernt ein klein wenig die Menschen kennen, über die die Autorin schreibt. Und es war wirklich interessant zu erfahren, wie eine Trauerrednerin arbeitet. Wie schwer es manchmal für sie ist, wirklich etwas über den Verstorbenen erzählen zu können. Und wie oft sie in den Gesprächen mit Hinterbliebenen zwischen den Zeilen lesen und genau beobachten muss, um mehr als Daten zu erfahren.
Ich war, zum Glück, noch nicht auf vielen Beerdigungen, aber bei den katholischen Beerdigungen, an denen ich teilgenommen habe, hatte ich immer das Gefühl, die Person, über die der Pfarrer redet, sei austauschbar. Ich hatte nie das Gefühl, er spreche von einer Person, die ich gekannt habe. Durch dieses Buch habe ich erst erfahren, dass es auch anders geht.
Der Lebensgefährte einer guten Freundin ist vor kurzem gestorben, und meine Freundin hat die Trauerrede selber geschrieben und gehalten. Und diese Erfahrung hat mich dazu gebracht, dieses Buch zu lesen.
Kurzbeschreibung: Nach dem Tod ihrer Eltern versucht die Journalistin Louise Brown der Endlichkeit des Lebens etwas Sinnstiftendes abzugewinnen. Sie wird Trauerrednerin und Zeugin dessen, was von uns bleibt. Dies verändert nicht nur ihre Einstellung zum Tod, sondern auch ihre Haltung zum Leben. Louise Brown schenkt uns unvergessliche Bilder, die daran erinnern, was uns als Menschen ausmacht. Ein tröstendes und befreiendes Buch, das Mut macht, das Leben auf die Dinge auszurichten, die von Bedeutung sind.
ISBN: 978-3-257-07176-4
Seitenzahl: 256
Verlag: Diogenes
Preis: 22,00 Euro
Ich hatte für die katholische Trauerfeier für meine Mutter letztes Jahr dem Pfarrer sehr viel aufgeschrieben, was wir „Kinder“ mit ihr verbunden haben. Emotional.
Vorgetragen hat der Pfarrer aber tatsächlich fast nur die „nackten“ Daten, was mich ziemlich enttäuscht hatte.
Vielleicht sind professionelle Trauerredner*innen da besser. Das Buch klingt jedenfalls interessant!
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Das habe ich schon oft gehört. Aber es geht auch anders, ich habe auch schon von katholischen Priestern schöne Trauerreden gehört.
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