Ich bin unsicher, ob ich es mag: „Tage mit Gatsby“ von Josephine Nicolas

Dieses Buch zu rezensieren fällt mir nicht leicht.

Ich fange mal mit dem Positiven an: der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen! Sie schreibt bildhaft und leidenschaftlich. Man spürt als Leser, dass sie die Orte kennt, die sie beschreibt und dass sie sich mit dem Leben des Ehepaares beschäftigt hat. Auch die Entscheidung, die Geschichte aus Zeldas Sicht als Ich-Erzählung zu schreiben, finde ich sehr gut.

Aber – und nun das negative – es passiert irgendwie nicht viel in diesem Roman. Es wird „nur“ ein Jahr im Leben der Fitzgeralds erzählt, und das ist geprägt von Partys, Alkohol und Ehestreitigkeiten. Und auch, wenn das wirklich so wahr, wurden mir die detaillierten Erzählungen der einzelnen Partys irgendwann zu langweilig.

Es fiel mir schwer, mich mit den Fitzgeralds zu identifizieren, weil ich beide total unsympathisch fand. Zelda sehr naiv und in all ihren Handlungen und Gefühlen eher übertrieben, Scott sehr über sie bestimmend und sie nicht wertschätzend. Ich weiß, dass das in die Zeit passt, aber zusätzlich zu der eher langweiligen Handlung hat mich das dazu gebracht, immer wieder längere Lesepausen zu machen. Hätte mir der Schreibstil nicht so gut gefallen, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht zu Ende gelesen.

Kurzbeschreibung: Mai 1924: Zelda und F. Scott Fitzgerald beschließen, ein Jahr lang der Hektik New Yorks zu entfliehen. Das rebellische Südstaatenmädchen hat sich an Scotts Seite zum glamourösen Star jeder Party entwickelt. Aber während er in Südfrankreich an ›Der große Gatsby‹ schreibt, dem Roman, der Schulden begleichen und ersehnten Weltruhm bescheren soll, fängt der lebenshungrige Flapper an, sich zu langweilen.
Und zum ersten Mal seit Langem beschäftigen Zelda Gedanken an die eigene künstlerische Selbstverwirklichung. Sie begreift, dass Scott ihr Talent für seine Bücher ausnutzt und ihre Schreibambitionen geschickt verhindert. Als junge Mutter überfordert und als Ehefrau enttäuscht, stürzt sich Zelda in den »Sommer der tausend Partys« und beginnt eine Liaison mit dem Piloten Édouard Jozan. Die Ménage-à-trois ist der Auftakt eines bühnenreifen Ehedramas, gleichzeitig befeuern Zeldas Kapriolen Scotts Kreativität – ungeniert bedient er sich an ihrer beider Leben, um seinen Jahrhundertroman über verlorene Illusionen und die große Liebe zu schreiben. Wird das schillernde Literatenpaar die Krise überstehen?

ISBN: 978-3-8321-6564-2

Seitenzahl: 416

Verlag: DUMONT

Preis: 12,00 Euro

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