Wie rede ich mit meinen Kindern über den Krieg in der Ukraine? / How do I talk to my children about the war in Ukraine?

Diese Frage stellen sich zur Zeit wahrscheinlich alle Eltern. Und das zurecht. Auf diese Situation war ich nicht vorbereitet. Niemals hätte ich gedacht, dass meine Kinder einen Krieg in Europa erleben würden. Ich war so naiv zu glauben, dass die Menschheit aus den 2 Weltkriegen gelernt hat. Und mir fehlen die Worte, wenn ich sehe, höre und lese, was gerade in der Ukraine geschieht. Ich bin fassungslos, wie unmenschlich ein Mensch handeln kann. Und ich fühle mich ohnmächtig, weil ich außer Geld und Sachspenden nichts tun kann.

Und dann sind da meine Kinder. Die Jungs mit 12 und 13 verfolgen die Nachrichten und verstehen auch schon eine ganze Menge. Häufig schauen wir mit ihnen die Nachrichten zusammen, reden darüber und versuchen, ihre Fragen zu beantworten.

Aber dann ist da noch meine 9 jährige Tochter. Sie hat mitbekommen, dass es Krieg gibt. Und das dieser Krieg nicht weit weg von uns ist. Ich halte sie aber von den Nachrichten fern. Stattdessen schaue ich mit ihr – wenn sie es möchte – Logo, die Kindernachrichten. Für ihr Alter sind die wirklich toll gemacht und erklären ganz viel auf kindgerechte Weise. Man kann über diese Nachrichten sehr gut ins Gespräch kommen.

Ganz wichtig ist es, den Kindern nicht zu viele Infos zu geben. Der Krieg macht ihnen Angst. Aber vor allem macht ihnen die Angst, die sie bei uns spüren, Angst. Darum ist es wichtig, zu dieser Angst zu stehen. Es wäre ganz fatal, den Kindern gegenüber so zu tun, als sorge man sich nicht. Oder die Situation totzuschweigen. Denn unsere Kinder spüren, wenn uns etwas beschäftigt, wenn wir Sorgen haben. Sie können nicht damit umgehen, wenn unsere Worte nicht zu den Gefühlen passen, die sie in uns wahrnehmen. Hier ist Ehrlichkeit ganz, ganz wichtig.

Gleichzeitig darf man die Kinder aber natürlich nicht mit zu vielen Infos und Details überschütten. Bewährt hat sich, immer nur die Fragen der Kinder konkret zu beantworten. Sie brauchen kein Hintergrundwissen, keine ausführlichen Erklärungen. Wenn sie danach fragen, sollten wir antworten. Wenn nicht, dann nicht.

Was meinen Kindern sehr hilft ist die Tatsache, dass wir aktiv geworden sind. Wir haben Geld gespendet und auch Sachspenden. Alle Kinder haben einiges an Kleidung aussortiert, Decken, Hygieneartikel. Wir haben erzählt, dass die Menschen aus der Ukraine in andere Länder gehen, um aus dem Krieg rauszukommen. Dass sie aber so gut wie nichts von ihren Sachen mitnehmen konnten. Und weil es in den Ländern, in die sie geflüchtet sind, noch kälter ist als bei uns, brauchen sie unbedingt warme Kleidung.

Das ist etwas, womit auch jüngere Kinder etwas anfangen können. Und wie wir Erwachsenen dadurch das Gefühl haben, nicht komplett in ohnmächtiger Hilflosigkeit gefangen zu sein, haben unsere Kinder das auch!

Meine kleine Tochter steckt gerade mitten in der Kommunionvorbereitung, so dass der Glaube, Gott und die Religion gerade sehr präsent sind in ihrem Leben. Ihr hilft es, für die Menschen in der Ukraine zu beten.

Von der tollen Künstlerin Bine Brändle gibt es kostenlose Malvorlagen für Friedenstauben, die man ausmalen und ans Fenster hängen kann, um zu zeigen, dass man gegen den Krieg ist und Frieden will. Hier findet ihr den Link zu ihrem Download-Shop. Auch dieses gemeinsame Malen ist etwas, was den Kindern hilft, die Situation zu verarbeiten. Das hat man schon am Anfang der Corona Pandemie erlebt, als in so vielen Fenstern wunderbare Regebögen aufgehangen wurden. So etwas gibt den Kindern das Gefühl, auch etwas tun zu können.

Das wichtigste ist aber, unseren Kindern zuzuhören. Sie festzuhalten, wenn sie Halt brauchen. Authentisch zu sein und ihnen keine heile Welt vorzugaukeln. Und ihnen ihre Fragen so einfach wie möglich zu beantworten.

Wir singen zur Zeit oft zusammen dieses wundervolle Lied von Fredrik Vahle: Der Friedensmaler

Und, was ich noch ganz wichtig finde, was auf keinen Fall vergessen werden darf: Erklärt euren Kindern, dass die Menschen in Russland nicht Schuld sind an diesem Krieg. Die meisten Menschen dort wollen keinen Krieg, wie wir. Und weder die Männer, Frauen und Kinder, die in Russland leben, noch die russischen Menschen, die bei uns leben, tragen Schuld daran. Verhindert bitte, dass eure Kinder dies denken.


This question is probably asked by all parents at the moment. And rightly so. I was not prepared for this situation. I never thought that my children would experience a war in Europe. I was so naive to believe that mankind has learned from the 2 world wars. And I am at a loss for words when I see, hear and read what is happening in Ukraine right now. I am stunned how inhuman a human being can act. And I feel powerless because there is nothing I can do except give money and donations in kind.

And then there are my children. The boys, 12 and 13, follow the news and already understand quite a bit. We often watch the news with them, talk about it, and try to answer their questions.

But then there’s my 9-year-old daughter. She has noticed that there is a war going on. And that this war is not far from us. But I keep her away from the news. Instead, I watch Logo, the children’s news, with her – if she wants to. They are really great for her age and explain a lot in a way that is appropriate for children. It’s a great way to start a conversation about the news.

It is very important not to give the children too much information. The war scares them. But above all, the fear they feel in our country scares them. That’s why it’s important to admit this fear. It would be fatal to pretend to the children that we are not worried. Or to keep quiet about the situation. Because our children sense when something is bothering us, when we have worries. They can’t handle it if our words don’t match the feelings they perceive in us. Honesty is very, very important here.

At the same time, of course, you must not overwhelm the children with too much information and details. It has proven effective to only answer the children’s questions in concrete terms. They don’t need any background knowledge or detailed explanations. If they ask, we should answer. If they don’t, we don’t.

What helps my children a lot is the fact that we have become active. We have donated money and also donations in kind. All the children have sorted out some clothes, blankets, hygiene items. We told them that people from Ukraine go to other countries to get out of the war. But that they could take almost nothing of their things with them. And because it is even colder in the countries they fled to than it is here, they absolutely need warm clothes.

This is something that even younger children can relate to. And just as it makes us adults feel like we’re not completely trapped in powerless helplessness, our kids have that too!

My little daughter is in the middle of her communion preparation right now, so faith, God and religion are very present in her life right now. It helps her to pray for the people in Ukraine.

From the great artist Bine Brändle there are free painting templates for peace doves, which you can color and hang on the window to show that you are against war and want peace. Here you can find the link to her download store. Also this painting together is something that helps the children to process the situation. This was seen at the beginning of the Corona Pandemic when there were so many windows that had wonderful regebows hung in them. Something like that makes the children feel like they can do something, too.

But the most important thing is to listen to our children. To hold them when they need support. To be authentic and not to present them with an ideal world. And to answer their questions as simply as possible.

At the moment we often sing together this wonderful song by Fredrik Vahle: The Peace Painter.

And, what I think is very important, what must not be forgotten: Explain to your children that the people in Russia are not to blame for this war. Most people there don’t want war, like we do. And neither the men, women and children who live in Russia, nor the Russian people who live with us are to blame. Please prevent your children from thinking this.

Translated with http://www.DeepL.com/Translator (free version)

4 Kommentare zu „Wie rede ich mit meinen Kindern über den Krieg in der Ukraine? / How do I talk to my children about the war in Ukraine?

  1. Wie reden wir mit unseren Kindern darüber? Indem wir ihnen nur Teilwahrheiten zukommen lassen, sie vor dem „Bösen“ beschützen; ihnen zeigen, dass man ein „gutes Gefühl“ durch Spenden (er-)kaufen kann, indem wir ihnen vorgaukeln, dass die Welt gar nicht so schlecht ist; indem wir das fortführen, was unsere Eltern mit uns getan haben?
    Wir – und das gilt in gleichem Masse absolut auch für mich selbst – wir verstecken uns leider immer wieder vor der Realität. Und das ist wohl im weitesten Sinne unsere Erbsünde.

    Gefällt 1 Person

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