Gut recherchiertes Buch, das mich dennoch nicht fesseln konnte: „Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel

Dieses Buch hat mich sehr interessiert, weil es sich mit einem Thema der deutschen Nachkriegsgeschichte beschäftigt, über das man eigentlich eher selten spricht oder liest. Nämlich über die Liebesbeziehung zwischen deutschen Frauen mit amerikanischen Soldaten, besonders mit people of color. Dabei geht die Autorin im Besonderen auf die Kinder ein, die aus diesen Verbindungen entstanden sind. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin zu diesem Thema auch sehr viel und gut recherchiert hat, aber dennoch konnte mich das Buch nicht überzeugen.

Mir waren alle Charaktere zu künstlich, nicht authentisch genug. Und gerade den Protagonisten konnte ich das ganze Buch über nicht leiden! Anfangs ist er wirklich absolut unsympathisch, und seine „Wandlung“ und die Gefühle, die er später zeigt, konnten mich nicht überzeugen. Das hat mich beim Lesen sehr gestört. Überhaupt fand ich die ganze Story, die in der Gegenwart spielt, ziemlich überflüssig. Es hätte mir besser gefallen, wenn die Autorin einfach einen historischen Roman daraus gemacht hätte. Durch die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart habe ich mich beim Lesen immer wieder gestört gefühlt.

Ich glaube, es wird noch einen zweiten Band geben, aber ich werde ihn nicht lesen, weil mich dieses Buch leider einfach nicht fesseln konnte. 200 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan, finde ich.

Kurzbeschreibung: Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

ISBN: 978-3-423-28259-8

Seitenzahl: 528

Verlag: dtv

Preis: 20,00 Euro

5 Kommentare zu „Gut recherchiertes Buch, das mich dennoch nicht fesseln konnte: „Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel

    1. Ich fand es auch sehr schade, weil ich das Thema unheimlich spannend finde. Ich habe teilweise die Teile, die in der Gegenwart spielten, einfach überblättert, weil mir der Protagonist so unsympathisch war und sein Verhalten so unglaubwürdig.

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  1. Die Idee klingt in der Tat sehr interessant, schade, wenn die Autorin ihren Einfall so lieblos umgesetzt hat. Vor allem ein unsympathischer Hauptcharakter kann einem bei einer derartigen Geschichte ganz schön die Laune verderben, wie ich finde.

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