
Ich habe schon viele Bücher über den Jakobsweg gelesen, und am liebsten mag ich „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling.
Leider hatte ich bei diesem Buch hier die ganze Zeit den Eindruck, es sei sehr von Kerkeling abgekupfert. Man findet so extrem viele Parallelen, die hier nur ein bisschen angepasst wurden. Z. B. beschreibt Kerkeling vernachlässigte Hunde, die er zurücklassen musste, in diesem Buch ist es ein Esel.
Im Gegensatz zu Kerkeling Buch bleibt dieses hier extrem oberflächlich. Es wirkt eher wie ein runtergeschriebener Reisebericht, bei dem der Fokus darauf liegt, möglichst viele nette Leute kennenzulernen. Daran ist sicher nichts verwerflich, aber der Sinn einer Pilgerreise sollte es doch wohl nicht sein!
Ständig macht sich die Autorin Gedanken um ihr Make Up, ihre Augenbrauen, ihre Haarspülung usw. Sie hat anscheinend nicht begriffen, dass es bei einer Pilgerreise um sein Inneres gehen sollte.
Was mir auch nicht gefällt sind die doch sehr abfälligen und negativen Aussagen und Beschreibungen der Pilger, die sie nicht möchte. Oder die durch lautes schlafen oder ähnliches ihre Komfortzone gestört haben. Zum Teil war das sehr unangenehm zu lesen und ich habe mir oft gedacht, dass die Autorin mir sehr unsympathisch rüber kommt.
Auch habe ich in einem Buch über den Jakobsweg wenigstens ein bißchen Auseinandersetzung mit Gott und Glauben erwartet und erhofft, aber das habe ich hier nicht wirklich gefunden. Ich bin von diesem Buch enttäuscht.