Das erste Buch, an das ich mich bewusst erinnern kann

Ich weiß nicht mehr, ob meine Eltern mir als Kind viel vorgelesen haben. Ich kann mich eigentlich nur an 2 Vorlesebücher erinnern, die Bücher, die danach kamen, habe ich schon selbst gelesen.

„Der schwarze Schimmel“ ist das erste Buch, an das ich mich erinnern kann. Und ich erinnere mich auch noch daran, dass meine Mutter das Buch gehasst hat und es nie vorlesen wollte. Wahrscheinlich kann ich deswegen auch heute noch teilweise auswendig.

Sie hat das Buch auf jeden Fall irgendwann weggeworfen, damit sie es nicht mehr vorlesen muss. Ich hatte aber das Glück, das Buch als Erwachsene nochmal in einem Antiquariat zu finden. Es wurde aber wohl auch neu aufgelegt – lustigerweise unter dem Titel „Der weiße Rappe“.

Ich mochte an diesem Buch die einfachen Zeichnungen und vor allem die Reimform, in der die Geschichte erzählt wird.

Die Geschichte selbst natürlich auch: Im Schneeland lebt ein schwarzes Pferd, das sich selbst total häßlich findet und sich sehnlichst wünscht, ein Schimmel zu sein. Eines Tages lässt es sich von einem Maler weiß bemalen und bezahlt ihn dafür mit seinen Schwanzhaaren. Danach ist es total glücklich, stolziert herum usw. Das eitle Gehabe gefällt der Sonne nicht, weshalb sie es regnen lässt. Der Regen wäscht die weiße Farbe ab, und zurück bleibt nur eine Blesse, eine weiße Stelle auf der Stirn….

Nicht besonders anspruchsvoll, ich weiß. Und für die heutige Zeit (und wahrscheinlich für damals auch schon) die falsche Botschaft. Aber ich fand diese Erklärung, woher ein Pferd eine Blesse hat, als Kind total sinnig.

Meine drei Kinder fanden übrigens alle das Buch total blöd, als ich es ihnen vorgelesen habe! *lach*

2 Kommentare zu „Das erste Buch, an das ich mich bewusst erinnern kann

  1. Ich finde das gar nicht so anspruchslos. Im Schneeland müsste ein weißes Pferd eigentlich unsichtbar sein. Das ist eine schöne Metapher. Denn das schwarze Pferd, das sich weiß anmalen lässt, steht nicht zu dem, was es wirklich ist und macht sein wahres Selbst unsichtbar.
    LG Michael

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